1. Preis beim Realisierungswettbewerb, in Planung
Da der Rückbau der beiden bestehenden Hauptgebäude sowohl ökologisch als auch ökonomisch mit hohen Aufwendungen verbunden ist und ihre Positionierung auf dem Grundstück stadträumlich sinnvolle Ergänzungen nicht verhindert, bildet der Erhalt dieser Bauteile den Ausgangspunkt unseres Entwurfskonzeptes. Lediglich der strukturell defizitäre Anbau von 1985 sowie die offenen WC-Anlagen werden entfernt.
Das östliche Hauptgebäude wird durch einen zweigeschossigen Erweiterungsbau mit ortstypischen, geneigten Dächern ergänzt, sodass sich die entstehenden Baukörper sanft und harmonisch in das stadträumliche Umfeld einfügen und dabei sowohl untereinander als auch in Verbindung mit der umgebenden Bebauung wohlproportionierte und gut nutzbare Außenräume ausbilden.
Ein kräftiger Einschnitt im Hauptgebäude bietet Schutz und formuliert den Zugang mit einer einladenden Geste des Willkommen-Seins in Richtung neu entstehendem Vorplatz. Von hier aus gelangen die Schüler/innen in die großzügige Aula, dem Herz der neu entstehenden Schule. Die Aula kann dabei mit dem angrenzenden Musikraum über Mobilwände zu einer großen, vielfältig nutzbaren Veranstaltungsfläche verbunden werden. Die Unterrichtsbereiche der Jahrgangsstufen organisieren sich um einen zentralen, baumbestandenen Innenhof, der in beiden Geschossen als grünes Klassenzimmer bzw. Lernterrasse genutzt werden kann. Die einzelnen Lernbereiche gruppieren sich dabei um eine zentrale Mitte und ermöglichen vielfältige, zeitgemäße Unterrichtskonzepte ohne baurechtlich notwendige Flure.
Das westliche Gebäude beherbergt die Räume der OGS/ ÜMI auf zwei Geschossen. Die Mensaterrasse gliedert sich an das Bestandsgebäude an und bietet der neuen Mensa einen großzügigen Außenbereich. Durch die Großzügigkeit der Terrasse kann die verschleifende Stufenanlage barrierefrei überwunden werden.
Der Erhalt der Bestandsgebäude und der damit verbundene Erhalt an grauer Energie bildet die Basis für des vorgeschlagenen Nachhaltigkeitskonzeptes. Für den Ergänzungsbau wird aufgrund des geringeren energetischen Aufwandes die großflächige Verwendung des nachwachsender Rohstoffs Holz als Baumaterial vorgeschlagen. Das Tragsystem soll dabei als Holz-Beton-Hybridkonstruktion, bestehend aus tragenden Wänden in Holzrahmenbauweise, aussteifenden Kernen aus Stahlbeton sowie Holzbalkendecken mit Betonauflage, erstellt werden.