Neubau Besucherzentrum LWL Museum Zeche Nachtigall, Witten

Wettbewerb 1. Preis, in Bearbeitung

Leitidee | städtebauliche Einbindung

Die öffentlichen Funktionen werden um einen leicht abgesenkten, zentralen dreieckigen Platz herum gruppiert, der über drei Gassen aus den Hauptzugangsrichtungen erreichbar ist. Nach außen hin entwickeln sich die Gebäude als begrünte, nutzbare Flächen aus dem Gelände heraus, so dass sich das Besucherzentrum mit maximaler Zurückhaltung gegenüber der Landschaft und den Baudenkmälern verhält.

Gegenüber dem introvertierten Platz verhalten sich die großzügig verglasten Räume von Infozentrum, Multifunktionsfläche und Restaurant hingegen sehr offen und einladend.

Aus dem Konzept des äußeren Verschwindens entwickelt sich beim Betreten der Anlage ein konzentrierter Raum mit maximaler Raumfassung und gleichzeitiger Transparenz, wobei die struktural-schollenartig aus dem Gelände gefalteten, schrägen Außenflächen als Tribüne, Spiellandschaft oder Grünfläche genutzt werden können und dadurch erfahrbare Bezüge zur Umgebung erschließen.

Wenngleich das Programm auf drei Bauten verteilt ist, wurde es äußerst logisch und konsequent umgesetzt. Auch die dargestellte Konstruktion ist, bezogen auf das Konzept konsequent.

Die Raumhöhen im Verwaltungsbereichanstaltungsbereich werden kritisch diskutiert. Die Absturzsicherung der begehbaren Dachflächen bedarf großer Sorgfalt im Detail.

Aus der architektonischen Grundidee entsteht großes Potential für den Freiraum: die Landschaft wächst von allen Seiten über das Gebäude hinweg und wird Tribüne, Spielhügel oder Biodiversitätswiese.

Der zentrale, eingesenkte Baumplatz sammelt die ankommenden Besucherströme. Der zentrale Platz und dessen Zugangsrampen werden in Hinblick auf die Dimensionierung kritisch diskutiert. Die Barrierefreiheit wäre mindestens für die Rampe auf das Gelände noch zu überprüfen.

Alle Funktionen sind nachgewiesen. Die Trennung von Spiel und Gastronomie erscheint etwas unglücklich und es entsteht keine Sichtbeziehung. Die Reihung der 80 Radstellplätze erscheint beengt und dem massiven Besucheraufkommen an Spitzentagen eher nicht gewachsen.

Für den eingesenkten Hof wird auf die Notwendigkeit der dezidierten Durcharbeitung für das Niederschlagswassermanagement hingewiesen.

Insgesamt handelt es sich um einen überzeugenden, sensiblen und zugleich räumlich spannenden und attraktiven Beitrag zu der gestellten Aufgabe.